Nicht selten haben Gründer und Jungunternehmer schon früh einen Finanzierungsbedarf, der nicht mit eigenen Mitteln bedient werden kann. Der Finanzierungsbedarf ist unterschiedlich, mögliche Finanzierungswege genauso vielfältig wie unübersichtlich:
Was muss man tun, um in diesem unübersichtlichen Angebot die richtige Wahl zu treffen. Was sind die Punkte, auf die zu achten sind?
Gemeint sind hier übrigens nicht die sogenannte Unicorns oder andere Startups mit innovativem Geschäftsmodell und einem Kapitalbedarf im siebenstelligen Bereich.
Auch öffentliche Zuschussprogramme für Gründungen aus der Uni oder innovative Beteiligungsprogramm des Bundes sind an dieser Stelle nicht das Thema.
Hier sind überall Kapitalgeber im Spiel, die die Rendite über Wertsteigerung des Unternehmens und anschließendem Verkauf (Exit) generieren und nicht über laufenden Zinszahlungen.
Und genau das ist das Problem:
Das Modell funktioniert nur unter Abgabe von Anteilen des Unternehmens, bei mehreren Finanzierungsrunden verwässert sich so die Beteiligung des Gründers oder des Gründerteams derart, dass er im Anschluß häufig Minderheitsgesellschafter ist…
Bei all diesen Unternehmen ist, unter Betrachtung des Risikos, keine Bank bereit, mit ins Boot zu gehen. Der Kapitalbedarf ist schwer einzuschätzen, die Einnahmen werden erst nach einer längeren Anlaufphase generiert:
Gerade in Zeiten des günstigen Geldes wie derzeit bei Konditionen teilweise unter 2 %, liegen Beteiligungsaufwendungen bei einem Vielfachen – Zinsen und erfolgorientierte Komponenten zusammengenommen. Das ist auch verständlich, da hier häufig Eigenkapital ohne Sicherheiten seitens des Kapitalgebers verfügbar gemacht werden – das hat seinen Preis, wird aber häufig nicht so von Jungunternehmen verstanden.
Was noch dazukommt:
Die Einwerbung des Kapitals kostet Zeit: Diese muß überbrückt werden, bindet aber zusätzlich Managementressourcen, die anderweitig fehlen oder kostenpflichtig abgedeckt werden müssen – kostet aber auch wieder Geld.
Der Traum von der Selbstständigkeit ist die Verwirklichung der eigenen Idee – gleichzeitig ist man der eigene Chef. Beides wird (möglicherweise) in Frage gestellt, wenn ein Externer Anteile am Unternehmen erwirbt.
Gerade bei mehreren Finanzierungsrunden reduziert (verwässert) sich der Anteil des Unternehmers beziehungsweise des Gründerteams an der Gesellschaft, bishin zur Minderheitsgesellschafter.
Für die meisten Unternehmen ist der Kapitalbedarf in der Größenordnung bis 100 Tausend Euro – gerade bei klassischen Dienstleistungen, Handwerksunternehmen oder auch Handel.
Aber auch bei höherem Kapitalbedarf (beispielsweise bei Unternehmenskauf, Immobilienfinanzierung oder größere Gründungen) stehen Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Kreditinstitute und Investoren müssen stets überzeugt werden – benötigt wird – neben der Geschäftidee, ein professioneller Businessplan.
Planen Sie gleich relevante Fördertöpfe mit ein – besonders die Finanzplanung ist von entscheidender Bedeutung. Die Ablehnungsquote bei Business Angel und Wagniskapitalanfragen ist hoch, die Gespräche zeitraubend – auch deshalb ist eine Bankfinanzierung häufig die erste Wahl.
Studium der Betriebswirtschaft und anschließend sieben Jahre Tätigkeit bei renommierten amerikanischen Unternehmensberatungen in Düsseldorf (accenture) und Frankfurt (Cap Gemini).
Zweijähriger Auslandsaufenthalt in den USA, Schweden und der Schweiz.
Andreas M. Idelmann, selbst Investor und Unternehmer, ist seit 1996 in der Beratung von Existenzgründern und jungen Unternehmern tätig und zudem Buchautor und Dozent für Fördermittel. Er hat seither eine Vielzahl von GründerInnen betreut und ist akkreditierter Gründercoach bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), IHK und HWK in NRW.
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